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Phytotherapie bei Tieren

Die Pflanzenheilkunde oder Phytotherapie gehört zu den ältesten medizinischen Anwendungen, die auch bei Tieren angewendet wird. Das Wort Phytotherapie stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus dem Wort "Phyton" = Pflanze und "Therapeia" = Pflege oder Behandlung. Die Gesellschaft für Phytotherapie e.V. legte 1991 folgende Definition fest:

„Phytotherapie ist die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten bis zu Befindlichkeitsstörungen durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitung. Die Phytotherapie ist nicht alternative, sondern Teil der heutigen naturwissenschaftlich orientierten Medizin. Sie schließt therapeutische Lücken und bietet adjuvante Möglichkeiten bei der Behandlung und Vorbeugung akuter und chronischer Erkrankungen.“

Charakteristisches Merkmal der Phytotherapeutika ist das Vorhandensein eines oder mehrerer chemisch nachweisbarer Wirkstoffe sowie sogenannter Begleitstoffe. Letztere weisen keine eigene pharmakologische Wirkung auf, sondern tragen zur Gesamtwirkung der eigentlichen Wirkungssubstanz bei. Das heißt: Die Wirkung in Kombination mit den Begleitstoffen der Pflanze ist besser und ergiebiger als die Wirkung seiner Einzelteile.

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es möglich, die Wirkstoffe durch einfache Verfahren aus den Pflanzen zu isolieren. Ein gutes Beispiel dafür ist das Morphin aus der Milch der Schlafmohnkapseln. Schon zum Ende des 19. Jahrhunderts war die moderne Chemie bereits so weit entwickelt, dass Arzneimittel synthetisch hergestellt werden konnten, wodurch die Bedeutung der Kräuterheilkunde an Bedeutung verlor und lange in Vergessenheit fiel. Gerade bei der Behandlung von Tieren erkannte man aber sehr schnell wieder, dass pflanzliche Wirkstoffkomplexe erhebliche Vorteile gegenüber den isolierten Wirkstoffen der Chemie haben. Der Organismus resorbiert sie besser, die Verträglichkeit ist besser und die Nebenwirkungen sind nur gering.
Zu den wichtigsten Bausteinen der Pflanzenmedizin bei Tieren gehören die Erkenntnisse der sogenannten Zoopharmakognosie . So bezeichnet man die Verhaltensweise der Tiere, wenn sie durch die Einnahme oder das Verwenden von Pflanzenteilen, Insekten und Böden wie z.B. bestimmten Schlamm- und Staubarten, eine instinktive Selbstmedikation betreiben. Diese Erkenntnisse sind noch sehr jung und wurden erstmalig ganz gezielt in den 1970er Jahren von britischen Wissenschaftlern bei Menschenaffen beobachtet. Bauern, Hirten und Naturvölker wissen schon sehr lange, wie Tiere sich selbst behandeln und welche Pflanzen sie bei bestimmten Mangelerscheinungen und Erkrankungen fressen. Wissenschaftlich wurde dies aber lange nicht erforscht. Wir alle kennen es, wenn Katzen oder Hunde Gras fressen. Nicht etwa, weil es regnen wird, wie der Volksmund gerne sagt, sondern weil sie Magenprobleme haben und erbrechen wollen.
Ein anderer Baustein der Pflanzenheilkunde bei Tieren ist das überlieferte und inzwischen erforschte Wissen der Menschen, die seit vielen Generationen mit Tieren leben und arbeiten sowie die Erkenntnisseder der modernen Forschung. Die Phytotherapie verwendet bestimmte Teile ausgesuchter Pflanzen entweder frisch, getrocknet, als Extrakt, als Tee, Tinktur und Salbe für innere und äußere Anwendungen. Man verwendet sie meist weniger bei akuten Erkrankungen, da die volle Wirkung immer erst etwas verzögert nach einigen Tagen eintritt. Vor allem wird sie präventiv zur Erhaltung der Gesundheit des Tieres oder bei chronischen Erkrankungen und zur Langzeittherapie ein-
gesetzt.
Hervorzuheben sind dabei die Erkrankungen der Gelenke, Hauterkrankungen und Allergien, Magen- und Darmerkrankungen, aber auch Leber- und Nierenleiden, Atemwegserkrankungen und Krebsleiden.
Bestimmte Pflanzenwirkstoffe wie Curcumin können besonders die mit vielen schweren Nebenwirkungen belasteten pharmazeutischen Schmerzmittel langfristig sehr gut ersetzen. Ein weiterer Vorteil einer Phytotherapie liegt in ihrer großen therapeutischen Breite. Sachgemäß angewendet und verabreicht ist sie gut verträglich und hat fast keine Nebenwirkungen.

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